Herrlich heitere Heidelandschaft

Der Hönig ist in seiner Eleganz, von Helsinki bis Hinterindien, auch in den letzten Winkeln unserer Welt bekannt, er inspirierte die deutsche Poesie wie kein zweiter Berg Europas (mehr dazu).

Doch was macht den schönsten Blumenberg Österreichs eigentlich aus? Die folgende Abhandlung befasst sich mit der bemerkenswerten Flora und Fauna des spannensten Ökosystems außerhalb des Regenwaldes, auch wenn es nur einen kleinen Teil der natürlichen Vielfalt dieses magischen Ortes erfasst.

Heimische Flora - hemmungslos halluzinogen?

Halbwegs holpriger Höhenweg

Der Hönig wäre kein Blumenberg, wenn nicht besonders die Pflanzenwelt von exorbitanter Schönheit und Eleganz wäre. Neben bekannten und beliebten Pflanzen wie Hyazinthen oder Hortensien, ist der Hang vor allem Heimat für Hornveilchen und Hahnenfuß. Besonders erfreuen sich Einheimische wie auch Pilger an den großen und ungewöhnlich ertragreichen Heidelbeersträuchern, die, wie auch die Holunderbüsche, vom gewählten und stets auf Lebenszeit eingesetzten sogenannten “Hechi” gepflegt und instandgesetzt werden. Die Existenz dieser Berufung ist zwar umstritten, da bisher keine Begegnung mit einem am Werke befindlichen Hechi dokumentiert wurde. Allerdings gibt es auch zahlreiche “Hechianer”, die meinen Beweise für den höniglichen Hechi vorlegen zu können.

Ob eben dieser wohl auch in illegale Geschäfte verwickelt ist, oder diese wenigstens duldet, ist keiner Stellungnahme seiner Anhänger zu entnehmen. Da jedoch aus zeitgenössischer Literatur hervorgeht, dass sowohl Hanf als auch Hopfen angebaut, teilweise verarbeitet und illegal vertrieben wird (Hintergrund), kann eine Beteiligung nicht ausgeschlossen werden.

Hönigliche Fauna - harmlose Helferlein?

Halbe Hochhäuser - Hönigbienenstöcke

Nach der üppigen Pflanzenwelt soll nun das ebenso ansehnliche Tierreich seine verdiente Bühne erhalten.

Beginnt man mit seinen Nachforschungen in weiter Vorzeit, wird man feststellen, dass der Blumenberg früh zur Heimat der Höhlenbären zählte. Die Tiere bevorzugten den Vorläufer des heute bekannten und geliebten Hönigs aufgrund seiner komfortablen Lage und des reichen Futterangebots des Umlands.

In der näheren Vergangenheit treten viele Arten zum Vorschein, die Wissenschaftler eher anderen Regionen zuschreiben würden und welche somit viele Rätsel aufgeben. Neben großen Herden von Hochlandrindern, die von Einheimischen dokumentiert wurden, gibt es auch Aufzeichnungen von unerwartet auftretenden Hyänenhorden, wie dieser mittelalterliche Tagebucheintrag eines Pilgers nahelegt:

“Herrgott hilf! Heldenhafte Hirten hindern hungrige Hyänen-Hundertschaften, hilflose Hundewelpen, humpelnde Hauskatzen, hinterbliebene Hühner hinzurichten [...], heraneilende Hüter holen Hängebauchschweine heim [...].”

~ Heiterwanger Hönigpilger, um 1300

Frühere Versuche des örtlichen Fürsten, Hippopotami und Hannoveraner in der höniglichen Umgebung zu etablieren, scheiterten an den ungewöhnlichen Ess- und Jagdgewohnheiten der Höhnigpilger und wurde deshalb bald verworfen. Ein Adliger vermerkt offenbar angewidert:

“Heute haben Hamburger Hangbesteiger haarige Heuschrecken hervorgeholt”

~ Hochwohlgebohrener

Die Dokumentation der Tierwelt endet leider abrupt in der Mitte des 15. Jahrhunderts, da ausländischen Reisenden von der Hönigverwaltung jede Besteigung untersagt wurde, nachdem folgende Pressemitteilung die Gegend in Aufruhr versetzte:

“Hingehört: Hesse hinterlässt hagerem Hütehund Herde hinkender Hirschkühe hinterm Horizont!”

~ Hönigliche Nachrichten, Ausgabe des 12. Novembers 1444

Erst einige hundert Jahre später finden sich wieder Aufzeichnungen zum Geschehen am und auf dem Hönig. In dieser Literatur werden “Harpien” beschrieben, was allerdings auf die menschliche Vorstellungskraft dehydrierter Wanderer beim Anblick einiger Habichte zurückzuführen sein könnte.

Der wohl spannendste Vertreter der heimischen Fauna sind die Hönigbienen, die mit einer Flügelspannweite von bis zu zwei Metern und einem Gewicht von durchschnittlich 50 Kilogramm zwar furchteinflößend aussehen können, für Pilger aber ungefährlich sind. Sie teilen sich auf in die gemeine südliche Hönigbiene am Südwesthang und der etwas kräftigeren und in ihrem Territorium expansionistischeren nördlichen, auch Hohenzollernbiene genannten Tochtergattung.

Einzelne Einwohner berichten von herumstreunenden Hönigdachsen, hin und wieder erblickt das geübte Auge auch einen Hering im Älpelesbach. Hochgebirgsläufer und Hundehalter sollten vor Holzböcken auf der Hut sein, sie verstecken sich vornehmlich im halbhohen Gras und laben sich gern am Blut von Reisenden und ihren tierischen Begleitern.

Alles in allem ist und war das Ökosystem des Blumenberges ein erstaunlicher Schatz und Mysterium, das von uns allen auch in Zukunft geschützt werden sollte.